Hausbesitzer mit Miniaturhäusern und Münzen

So senken clevere Eigenheimbesitzer ihre Nebenkosten

Viele Hausbesitzer unterschätzen, wie viel Geld jährlich buchstäblich den Abfluss hinunterläuft – im wahrsten Sinne. Mit einer intelligenten Wasserversorgung lassen sich Kosten deutlich reduzieren, ohne Komfort zu verlieren. Das Stichwort: Hauswasserwerk. Es versorgt Garten, Toiletten oder Waschmaschine mit kostenlosem Brauchwasser – aus Zisternen, Brunnen oder Regenfässern. Wer clever plant und investiert, macht sich ein Stück weit unabhängig vom Versorger – und senkt dauerhaft die Betriebskosten. Dieser Beitrag zeigt, wie das funktioniert, worauf es bei der Installation ankommt und warum sich die Anschaffung doppelt lohnt.

Was genau treibt die Nebenkosten nach oben?

Nebenkosten setzen sich aus mehreren Verbrauchsarten zusammen: Wasser, Strom, Heizung, Müllentsorgung. Im Fokus dieses Beitrags steht der Wasserverbrauch im Haushalt und Garten – denn hier gibt es besonders hohes Sparpotenzial. Die häufigsten Kostentreiber:

  • Gartenbewässerung über Trinkwasser

  • WC-Spülung mit Leitungswasser

  • Waschmaschine ohne Brauchwassernutzung

  • Kein Regenwassermanagement

Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht laut Umweltbundesamt rund 127 Liter Wasser pro Person und Tag – etwa 40 % davon für Toilettenspülung und Garten. Genau hier setzen clevere Lösungen an.

Ordner mit Aufschrift Nebenkosten und Miete
Blick auf Aktenordner zu Miete und Nebenkosten, daneben Dokumente und Taschenrechner

Wie funktioniert eine alternative Wasserversorgung?

Eine technische Lösung, die Wasser aus alternativen Quellen bereitstellt, funktioniert meist nach folgendem Prinzip:

  • Wasserquelle: Brunnen, Regenwasserzisterne oder Regentonne

  • Ansaugsystem: Pumpe oder automatisches Wasserwerk

  • Leitungssystem: Versorgung z. B. für Toiletten, Waschmaschine, Gartenhähne

  • Rücklaufschutz: Trennt Trink- und Brauchwassersystem sicher

Durch den geschlossenen Kreislauf lässt sich Brauchwasser effizient nutzen – für alle Anwendungen, bei denen keine Trinkwasserqualität nötig ist. Wer dabei auf vollautomatische, zuverlässige Systeme mit bedarfsgerechter Steuerung setzt, findet hier eine Auswahl bewährter Lösungen für Haushalt und Garten die langfristig Betriebskosten senken und die Eigenversorgung sichern.

Hände über Wassertonne im Garten
Offene Hände über blauer Regentonne im Garten, klares Wasser sichtbar

Welche Kosten lassen sich konkret einsparen?

Die Ersparnis hängt vom Verbrauch und der Nutzung ab. Hier einige realistische Rechenbeispiele:

Anwendung Durchschnittsverbrauch pro Jahr Einsparpotenzial (€)
Gartenbewässerung (150 m²) 30.000 Liter ca. 180 €
Toilettenspülung (4 Pers.) 50.000 Liter ca. 300 €
Waschmaschine (3 Pers.) 10.000 Liter ca. 60 €
Gesamt jährlich 90.000 Liter bis zu 540 €

Zudem sinken die Abwasserkosten, da Regenwasser nicht über die Kanalisation läuft. In vielen Kommunen wird das sogar mit einem reduzierten Niederschlagswassergebührensatz belohnt.

Was kostet die Umsetzung?

Die Investitionskosten für ein vollständiges System variieren stark:

Komponente Preisbereich
Hauswasserwerk 150–600 €
Regenwasserzisterne 800–2.500 €
Brunnenbohrung ab 1.000 € (je Tiefe)
Filter & Zubehör 100–300 €
Installation (optional) 500–1.500 €

Gesamtkosten: Je nach Ausbaustufe zwischen 1.500 und 5.000 €
Amortisation: In der Regel nach 3–7 Jahren, abhängig von Nutzung und Wasserpreisen.

Tabelle: Vergleich beliebter Hauswasserwerk-Modelle für Einsteiger & Fortgeschrittene

Modell Fördermenge (l/h) Max. Förderhöhe Lautstärke Automatikfunktion Preis (€)
Gardena 5000/5 eco 4.500 50 m leise (ca. 72 dB) Ja ab 195 €
Metabo HWW 6000/50 G 6.000 48 m mittel (ca. 75 dB) Ja ab 220 €
Einhell GE-WW 9041 E 4.100 36 m laut (ca. 80 dB) Ja ab 130 €
T.I.P. HWW 1200/25 Plus 4.300 45 m mittel (ca. 76 dB) Nein ab 170 €
Zehnder ZHW 80/5 A 5.000 55 m sehr leise (unter 70 dB) Ja ab 310 €

💡 Tipp: Für Innenräume oder Kellermontage empfiehlt sich ein besonders leises Modell mit Automatikschaltung und Trockenlaufschutz.

Welche Förderungen gibt es?

Je nach Bundesland und Kommune gibt es Zuschüsse für Regenwassernutzung oder Brauchwassersysteme. Häufige Beispiele:

  • Förderprogramme der Stadtwerke

  • Regionale Umweltförderungen (z. B. Bayern, NRW, Niedersachsen)

  • EU-Programme für nachhaltige Infrastruktur (bei Neubauten)

Tipp: Lokale Bauämter oder Verbraucherzentralen bieten kostenlose Erstberatung zu Fördermöglichkeiten.

Worauf sollte man bei Auswahl und Installation achten?

Ein Hauswasserwerk sollte exakt auf den Bedarf abgestimmt sein – zu groß bedeutet unnötige Kosten, zu klein bringt Leistungseinbußen. Achten Sie auf:

  • Förderhöhe und -menge (passend zur Quelle und Entfernung)

  • Lautstärke der Pumpe (besonders bei Innenaufstellung)

  • Trockenlaufschutz & Automatikfunktion

  • Filterung je nach Wasserqualität

  • Rückflussverhinderer zur Trinkwassersicherheit

Die Installation kann ein Fachbetrieb übernehmen – ist aber bei oberirdischen Systemen auch für geübte Heimwerker machbar.

Checkliste: Planung & Vorbereitung für den Einbau eines Hauswasserwerks

Checkpunkt
Gibt es eine geeignete Wasserquelle (Zisterne, Brunnen, Regentonne)?
Reicht der Wasservorrat für den geplanten Einsatzbereich?
Ist der Standort des Geräts trocken, frostsicher und gut zugänglich?
Wird das Wasser nur für den Garten oder auch im Haus verwendet?
Ist ein Stromanschluss in der Nähe vorhanden?
Ist das Leitungsnetz druckfest (mind. 4–5 bar empfohlen)?
Sind passende Filter zur Wasserreinigung geplant (z. B. Grob-/Feinfilter)?
Wurde ein Rückflussverhinderer für Trinkwasseranschlüsse vorgesehen?
Gibt es Förderprogramme in Ihrer Region?
Ist der Einbau in Eigenleistung oder durch Fachfirma vorgesehen?

📌 Hinweis: Je gründlicher die Vorbereitung, desto geringer der Wartungsaufwand und die Kosten im Betrieb.

Wie steht es um Wartung und Lebensdauer?

Ein gut gewartetes System hält 10–15 Jahre, manche Pumpen sogar länger. Die wichtigsten Wartungsmaßnahmen:

  • Filter regelmäßig reinigen oder tauschen

  • Pumpe auf Dichtigkeit prüfen

  • Wasserbehälter säubern (mind. 1× jährlich)

  • Frostschutz im Winter bei Außenanlagen

👉 Moderne Systeme verfügen über Wartungsanzeigen oder automatische Abschaltung bei Fehlern.

Was sagen Nutzer in der Praxis?

Viele Eigenheimbesitzer berichten nach der Umstellung von:

  • spürbar sinkenden Nebenkosten

  • größerer Unabhängigkeit vom Versorger

  • besserem Umweltgewissen

  • höherem Wert der Immobilie

Insbesondere in trockenen Sommermonaten bewährt sich das System, wenn Trinkwasser teuer oder reglementiert ist. Wer früh investiert, profitiert langfristig – finanziell und ökologisch.

Für wen lohnt sich der Einstieg besonders?

Die Anschaffung lohnt sich besonders für:

  • Eigenheime mit großem Garten oder Rasenfläche

  • Haushalte mit vielen Bewohnern

  • Neubauten mit vorausschauender Planung

  • Altbauten mit einfacher Nachrüstungsmöglichkeit

  • Hobbygärtner und Selbstversorger

Auch für Kleingartenbesitzer mit Stromanschluss kann ein kompaktes System attraktiv sein.

Anleitung: In 6 Schritten zum funktionierenden Hauswasserwerk für die Gartenbewässerung

Voraussetzung: Anschluss an eine Regentonne oder Zisterne, Stromanschluss vorhanden, keine Einbindung ins Trinkwassernetz notwendig.


🔧 Schritt 1 – Standortwahl
Wählen Sie einen wettergeschützten, ebenen Platz in der Nähe der Wasserquelle. Ideal ist ein Schuppen oder Kellerraum mit Bodenablauf.


🔌 Schritt 2 – Stromversorgung prüfen
Verlegen Sie ein wetterfestes Stromkabel mit FI-Schutzschalter. Geräte bis 1.000 W sollten nicht an Mehrfachsteckdosen betrieben werden.


🚿 Schritt 3 – Saugschlauch montieren
Befestigen Sie den Saugschlauch an der Pumpe – mit Rückschlagventil und Ansaugkorb. Der Schlauch sollte nie leerlaufen können.


🧪 Schritt 4 – Filter und Druckleitung installieren
Zwischen Wasserwerk und Verbraucher empfiehlt sich ein Feinfilter, um Verunreinigungen zu vermeiden. Schließen Sie die Druckleitung (z. B. zum Gartenschlauch) druckfest an.


🔄 Schritt 5 – Erstbefüllung & Testlauf
Füllen Sie das Gerät mit Wasser (entlüften!) und starten Sie den Probelauf. Achten Sie auf Dichtheit und gleichmäßige Wasserabgabe.


🔁 Schritt 6 – Automatikmodus aktivieren
Bei Geräten mit Automatik: Aktivieren Sie den Modus, sodass das Wasserwerk bei Bedarf anspringt. Testen Sie dies durch Öffnen des Gartenschlauchs.


🔐 Sicherheit: Verwenden Sie ausschließlich druckfeste Leitungen. Bei der Kombination mit elektrischen Geräten immer auf Spritzwasserschutz (IP44 oder höher) achten.


10. Häufige Fragen zur Umsetzung

Was passiert, wenn die Wasserquelle leer ist?

Viele Systeme schalten dann automatisch ab oder wechseln auf das Trinkwassernetz (nur mit geprüfter Trennung).

Muss ein Installateur beauftragt werden?

Nur bei komplexen Einbauten oder Anschluss an das häusliche Wassernetz. Für Gartenbewässerung reicht oft Eigenmontage.

Darf ich das Wasser auch für die Dusche nutzen?

Nein – Brauchwasser ist nicht für den menschlichen Kontakt gedacht, nur für Toilettenspülung, Waschmaschine, Garten.

Nachhaltig sparen, ohne zu verzichten

Wasser clever nutzen heißt sparen, ohne sich einzuschränken.
Mit einem individuell angepassten System gewinnen Eigenheimbesitzer gleich doppelt: Die Nebenkosten sinken messbar, und der Umgang mit Ressourcen wird bewusster. Wer in Technik investiert, spart langfristig – und steigert gleichzeitig den Komfort im Alltag. Die Umstellung lohnt sich – finanziell, ökologisch und emotional.

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